Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Aktuelles aus dem Verein

DER INSELBOTE
Alte Drehleiter der Wyker Feuerwehr zog die Blicke auf sich
18. August 2012 | 00:00 Uhr | Von ipu

 

 
Wyk. Der Besuch einer alten Dame: Unter den bewundernden Blicken der Männerwelt enterte sie mit barocken Formen und opulentem Vorbau als "Lady in Red" den Wyker Fähranleger und damit erstmals wieder ehemals heimatlichen Boden. Nicht etwa die Bardot, sondern die schöne "Magi DL-30" hatte sich zum Besuch ihrer früheren Wirkungsstätte mitsamt Entourage auf den beschwerlichen Weg von der schwäbischen Alb an die Nordsee gemacht, um hier alte Feuerwehrkumpel zu treffen.

"Und das in ihrem Alter", so ein besorgter Wegbegleiter aus früheren Föhrer Tagen. Sieghard Knodel, Mitglied der Feuerwehr-Oldtimerfreunde Mägerkingen und als technischer Sachverständiger mit der Materie bestens vertraut, konnte Entwarnung geben: "Eure alte Drehleiter ist nicht totzukriegen, eher ist es umgekehrt", so der Schwabe, der in diesem Fall wenig galant auf den Motorenlärmpegel verwies.

Werner Lorch als Gründer der schwäbischen Oldie-Freaks war hingegen von der sexy Reibeisenstimme seiner Neuerwerbung schon immer total begeistert und begierig, mehr aus der Vita der Magirus-Drehleiter zu erfahren. Ehrenwehrführer Peter Jensen, der das seit 1972 als Höhenleiter für einen Hamburger Elektrizitätskonzern dienende Vehikel 1983 für die Wyker Wehr anschaffte, wusste ebenso wie die damaligen "Leiterkommandeure" Kurt Rascher und Hartmut Rathje geradezu Erstaunliches zu berichten.

Für gerade einmal 17 000 Mark in orange-gelbem Lack erstanden, bastelten technisch versierte Feuerwehr-Kameraden die DL-30 zur funktionstüchtigen Nachfolgerin der alten AL 16 um. Quasi nach eigener "Dienstvorschrift", denn eine offizielle für Drehleitern gab es damals offenbar noch nicht. Nach 20 Jahren treuer Dienste schließlich, legte der TÜV sein Veto ein. Die schicke alte Lady wurde zumindest feuerwehrtechnisch 2003 ausgemustert und durch die technisch zwar hochgerüstete, aber ziemlich langweilig, geradezu "flachbrüstig" daher kommende DLK-23/12 ersetzt.

Aber ein attraktives Äußeres wird auch bei ollen Drehleitern belohnt: Statt auf den Schrott ging es zunächst in die Garage von Föhrer Oldie-Fans. Werner Lorch aus Mägerkingen kaufte das feuerrote Schätzchen schließlich im ostfriesischen Aurich und ist schwer begeistert von den Qualitäten seiner "Drähloider". Nix ist mit Ruhestand oder Alterszipperlein. Wenn Madame nicht gerade gemeinsam mit anderen Oldie-Kolleginnen in einem alten Militär-Bunker auf der schwäbischen Alb gepampert wird, ist sie mit dem Mägerkinger Oldie-Club auf Ausfahrten und Vorführungen zu sehen. Und die Lady firmiert inzwischen sogar als offiziell gekürte Weltmeisterin. Denn im vergangenen Jahr ließ Lorch sein Lieblingsspielzeug zur WM-Feuerwehr-Ralley auf den Großglockner schnaufen. Null Problemo, der Pilot war kaputter als sein Untersatz. "Ich find’s richtig toll, dass unsere Leiter zu Leuten gekommen ist, die solch’ alte Sachen wertschätzen und außerdem ist sie sowieso viel schöner als die neue", meinte denn auch Martin Sönnichsen aus der hiesigen Ehrenabteilung. Dieser Meinung schlossen sich viele Gäste beim Besuch der Feuerwehr auf dem Hafenfest an. Unschwer zu erraten, wer die meisten Blicke auf sich zog.

 

 

 

 

 

 Links:

http://www.feuerwehrautowm.at/
http://www.landtechnik-lorch.de/
http://www.hipp-gmbh.de/
http://www.trochtelfingen.de/
http:// www.feuerwehr-trochtelfingen.de/
                   Siehe unter Abteilung Mägerkingen
http://www.musikverein-maegerkingen.de